Wer den Rest meines Blogs schon gelesen hat, weiß, dass ich nicht so selbstsicher bin, wie man von außen meinen würde. Vor allem in diesem Beitrag hatte ich darüber geschrieben.
Ich habe mich ständig gefragt, ob ich genug bin für die Typen, die mir begegnen. Bin ich attraktiv genug? Lustig genug? Intelligent genug? Es war ein endloser Kampf, mein Selbstwertgefühl an diesen Maßstäben zu messen, die oft von anderen aufgestellt wurden.
Letztendlich fiel der Groschen in unendlich vielen Gesprächen mit Freund:innen, denen ich wirklich den Schmerz im Gesicht ablesen konnte, "wie ich mich nur so behandeln lassen kann" und dass er "alles dafür geben würde, mir meinen Wert zu zeigen".
Es war ein fucking anstrengender und langer Prozess, der bis heute nicht vorbei ist. Doch anstatt mich zu fragen, ob ich genug bin, begann ich mich zu fragen, ob das, was mir "geboten" wurde, gut genug für mich war.
Ich erkannte, dass ich nicht darauf warten musste, von jemand anderem als "genug" betrachtet zu werden. Stattdessen hatte ich die Macht, zu entscheiden, was ich in meinem Leben akzeptieren wollte und was nicht. Es ging nicht darum, ob ich den Erwartungen anderer entspreche, sondern ob die Personen, mit denen ich mich treffe, meinen eigenen Standards entsprechen. Ob diese Person wirklich zu mir passt. Ob sie meine Zeit und Energie wert ist. Ob sie mich so akzeptiert, wie ich bin, ohne dass ich mich verbiegen muss.
Natürlich bringen eine unrealistische Erwartungen nicht weiter, aber es geht darum, Selbstachtung zu haben, sich selbst Priorität einzuräumen und nicht bereit zu sein, Kompromisse bei deinem eigenen Glück einzugehen.
Again: es ist unglaublich herausfordernd, gerade wenn man mit bestimmten Mustern und Glaubenssätzen konfrontiert wird, die man seit Kindheit hat. Aber für mich hat es sich ausgezahlt und mein Partner ist der liebevollste Mensch, den ich mir wünschen könnte. Das spannende ist: ich glaube, andere Männer hätten mir auch mehr "angeboten", ich hab mich nur nie getraut diese Standards überhaupt zu formulieren. Und ich ertappe mich noch immer dabei, wie ich manchmal überlege, ob ich bestimmte Dinge "sagen darf" und mit jeder positiven Rückmeldung darauf steigt mein Mut und auch meine Selbstachtung. Es kann sich unglaublich herausfordernd anfühlen - ich will ja nicht "kompliziert" sein (einer meiner hinderlichsten Glaubenssätzen - aber es ist es Wert. Und da schöne: Männern, denen deine Ansprüche "zu kompliziert" sind, sortierst du automatisch aus deinem Leben aus und ersparst dir viele unglückliche Momente.
Also, wenn du gerade in einer ähnlichen Situation steckst und dich fragst, ob du genug bist, dann erinnere dich daran: Die Frage sollte nicht sein, ob du genug bist, sondern ob das, was dir angeboten wird, gut genug für dich ist. Denn du verdienst nur das Beste.
In Liebe und Selbstachtung,
Kristina
P.S.: stellt eure Fragen gerne in die Kommentare
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